Bauen im Ausland
Allgemeines zum Bauen im In- und Ausland
Bauen ist ein ziemlich komplexes Vorhaben, weil dabei viele Beteiligte mit unterschiedlichen und teils gegensätzlichen Interessen zusammenwirken müssen, um ein technisch kompliziertes Unikat unter Beachtung verschiedenster beschränkender Randbedingungen und unter meist instationären Produktionsverhältnissen zu errichten.
Generell gilt es, beim Bauen folgende Größen zu koordinieren: Material, Geräte und Personal. Dabei ist zu beachten, dass:
das richtige Material
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die richtigen Geräte
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das richtige Personal
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Um diese drei Größen zu koordinieren ist als vierte Größe noch das richtige "Know how" erforderlich. Auch dieses hat zur richtigen Zeit und am richtigen Ort, in der richtigen Menge und der richtigen Qualität, zu den richtigen Kosten zur Verfügung zu stehen, da die drei Größen Material, Geräte und Personal sonst nicht effektiv und zielorientiert zusammenwirken, vielmehr "planlos" nebeneinander bestehen.
Da auf einem größeren Projekt häufig eine große Anzahl an Firmen tätig ist, jede Firma für sich obige Aspekte zu berücksichtigen hat und zudem alle Firmen sich diesbezüglich untereinander abzustimmen haben, wird ersichtlich, dass Bauen nicht nur kompliziert ist, sondern zu einer sehr komplexen Sache wird.
Insgesamt sind die Produktions-Voraussetzungen im Bauwesen nicht die besten, um etwas nach einem einmal konzipierten bzw. "statischen" Plan umzusetzen, weshalb die Planabweichung ein ständiger Begleiter beim Bauen ist. Bauen ist ein dynamischer Prozess, weshalb auch die Planung dynamisch zu sein hat. Das Maß an Dynamik sollte allerdings auf verträgliches Maß begrenzt werden, da zu viel Dynamik den Projekterfolg gefährdet!
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Besonderheiten beim Bauen im Ausland
Die erfolgreiche Abwicklung größerer Projekte in Deutschland ist schon für einheimische Beteiligte schwierig und eine Herausforderung. Beim Bauen im Ausland wird es noch viel schwieriger Materialien, Geräte, Personal und Know how zur richtigen Zeit und am richtigen Ort, in der richtigen Menge und der richtigen Qualität, zu den richtigen Kosten bereitzustellen.Â
Warum ist dies so?
Weil die Beteiligten bei diesen Projekten zusätzlich konfrontiert werden mit:
- fremden Sprachen,
- fremden Kulturen,
- fremden Menschen,
- fremden Mentalitäten,
- fremden Religionen,
- fremden Vertragswerken,
- fremden Gesetzen und Verordnungen,
- fremden Denk- und Handlungsweisen,
- andersartigen Qualitätsvorstellungen und
- einem meist ganz andersartigen, fremden Umfeld (Klima, Infrastruktur, Versorgungslage ...).
All dies wirkt sich zusätzlich erschwerend auf jede Planung insbesondere auf die richtige Bereitstellung von Material, Gerät, Personal und Know how aus und führt fast zwangsläufig zu Störungen und Planabweichungen in der Abwicklung!
Solche Projekte sind zusätzlich dadurch gekennzeichnet, dass sie:
- planerisch,
- bautechnisch,
- baubetrieblich,
- logistisch,
- risikotechnisch,
- kalkulatorisch,
- terminlich
- ...
sehr herausfordernd sind. Ein erfolgreiches Projektmanagement bei solchen Projekten setzt voraus, dass die Projektverantwortlichen viel Projekt-Erfahrung und baubetriebliches Wissen mitbringen!
Bauen im Ausland bzw. Projekte des "traditionellen" Auslandsbaus - also Projekte, die in einem fremden, fernen Land auf der "grünen Wiese" entstehen - stellen deswegen die "Königsdisziplin im Projektmanagement" für die Beteiligten dar! Es gibt aus baubetrieblicher Sicht kaum kompliziertere Projekte.
Das Spannende an solchen Projekten ist deren Umsetzung trotz erschwerender und widriger Umstände!Â
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Bearbeitungsstand dieser Webseite: März 2018